 |
 |
 |
Zweiter Weltkrieg
|
1941 Kredit und Baubeginn
|
Im zweiten Weltkrieg erfuhr dann die Ebene bei Turtmann einen plötzlichen Ausbau: ein "richtiger" Flugplatz entstand.
Anlässlich der operativen Übung der Armee Ende Februar 1941, ergab sich die Erkenntnis, dass es dringend war, die Verwendung der Fliegertruppe im Zentralraum in Betracht zu ziehen. Am 21. Mai orientierte der Kommandant der FF Truppen den Chef des Generalstabes über den Stand der neu zu erstellenden Flugplätze im Zentralraum. Dabei wurden die Standorte Ulrichen, Raron, Münster, Turtmann, Reichenbach, Frutigen, Zweisimmen, St. Stephan, Saanen und Agno genannt.
Zur gleichen Zeit wurden erstmals Verhandlungen mit den Gemeindebehörde und den Grundeigentümern von Turtmann betreffend Erstellung eines Flugplatzes geführt.
Am 6. Juni, bevor alle Projekte fertiggestellt und die Baukosten ermittelt waren, erteilte das KFLF dem Kommando des Armeeflugparkes den Befehl "zur sofortigen Inangriffnahme der Bauarbeiten in der Reduitstellung".
Am 31. Juli 1941 wurde dann der Kredit für den "Ausbau Landesbefestigung 1. Tranche" gutgeheissen. In diesem Kredit war das "Neuerstellen von 10 Flugplätzen" enthalten. Zu diesen Flugplätzen zählte auch Turtmann.
Bereits am 28. November 1941 konnten die Tiefbauarbeiten auf dem neuen Flugplatz Turtmann fertiggestellt werden. Die planierte Fläche von 140 x 800 Meter war jedoch noch nicht ausreichend und wurde 1942 erweitert.
Auch der Kredit für den "Ausbau Landesbefestigung 2. Tranche", welcher unter anderem die Holzhangars auf dem Feldstützpunkt Turtmann beinhaltete, wurde bewilligt.
|
|
Kostenberechnung nach Projektplan
|
Entwässerungsarbeiten
|
Fr. 79'000.-
|
Entfernen von Flughindernissen
|
Fr. 19'000.-
|
Planierungsarbeiten
|
Fr. 77'500.-
|
Strassenbauarbeiten
|
Fr. 9'000.-
|
Verschiedenes
|
Fr. 40'500.-
|
Total:
|
Fr. 225'000.-
|
|
|
1943 Ausbauten
|
Auf Anordnung des Kommandanten mussten die wichtigeren Kriegs-Stützpunkte derart ausgebaut werden, dass die Flugzeuge auch bei schlechten Wetterverhältnissen (aufgeweichte Rasenpiste bei länger andauerndem Regen) starten und landen konnten. Dies konnte nur mit Hartbelagpisten und -Rollwegen erreicht werden. Die Hartbelagpiste und die Rollstrassen in Turtmann wurde Ende 1943 fertiggestellt. In dieser Zeit wurden auch der Kommandoposten, ein Lagerschuppen, die Einschiessanlage, 7 Flugzeugunterstände in Beton, 6 Erdwall-Splitterwehre und 2 Holz-Splitterwehre erstellt.
|
|
1945 Abbruch Holz-Splitterwehre
|
Zwei Jahre nach dem Erstellen der zwei Holz-Splitterwehre wurden diese wieder abgebrochen. Die 6 Erdwall-Splitterwehre wurden weiterhin verwendet. Splitterwehre dienten zum Schutz der Umgebung beim munitionieren der Flugzeuge. Die 2 - 5 Meter dicken Erdwalle waren hufeisenförmig angeordnet, worin die Flugzeuge aufmunitioniert wurden.
|
|
Landkauf und Entschädigungen
|
Zwischen 1944 und 1946 wurden verschiedene Güter zusammengelegt. Von dem durch die permanenten Anlagen beanspruchten Terrain wurden bis 1946 eine Fläche von 90'727 m2 zum Preis von Fr. 126'749.60 käuflich erworben. Die noch zu erwerbende Fläche betrug ca. 5'000 m2. Die voraussichtliche Kaufsentschädigung hierfür war total Fr. 12'000.--
Folgende Ertragsausfallentschädigungen für den durch die Planie- und Bauarbeiten sowie Truppenbelegung entstandenen Kulturschaden wurden festgehalten:
|
|
1941
|
Fr. 19'830.40
|
1942
|
Fr. 13'209.25
|
1943
|
Fr. 16'646.95
|
1944
|
Fr. 10'125.90
|
|
|
Lesen Sie weiter: Kalter Krieg
|
|
(C) 2004 - Alle Rechte vorhehalten |
|
Diese Seite drucken
|